Project Description

Der Honig-Günter

750 Watt. Damit fängt ein guter Honig an. Klingt komisch. Ist aber so. Denn Günter Pluta, Hobby-Imker aus Funkendorf, hat schon viel ausprobiert. Aber mit der alten Bohrmaschine, die er von seinem Vater geerbt hat, lässt sich der Honig, den seine Bienen produziert haben. am besten rühren. „Alle anderen Maschinen, die ich vorher ausprobiert habe, haben schnell die Grätsche gemacht“, sagt Günter Pluta und lacht.

Günter Pluta ist Imker aus Leidenschaft. Und Autodidakt. Für das Hobby in seinem schönen Garten ist er ins kalte Wasser gesprungen. „Ich habe einfach mal angefangen“, sagt er. Was er kann, hat er sich selber beigebracht, hat einige Rückschläge hinnehmen müssen. Und hat sich reingedacht in die Materie. Die gleiche Zeit, die sich die Bienen beim Sammeln nehmen, die lässt der Imker auch dem Honig.

Über Wochen und Monate dürfen die Bienen sammeln, den Honig in den Waben bunkern. Wenn die Waben voll sind, wenn Günter Pluta mit seinem Imker-Team – Freunde und Familie – die Waben schleudert und den Honig auf Eimer abgefüllt hat, dann hat der Honig erst einmal Pause. Ruhepause. „Viele füllen ihn dann ja gleich ab“, sagt er. „Ich nicht.“ Ergebnis des Lernprozesses, des Hinhörens, des Plauderns mit anderen Imkern. Der Honig braucht Zeit, um erst einmal zu kristallieren. Und einen Ort, an dem er Pause hat. Nur ein paar Meter weg von den Bienenkästen, in denen der Honig Honig wurde, bleibt er.

Dann kommt Günter Pluta mit den 750 Watt wieder ins Spiel. Mit seinem Rührwerkzeug aus Edelstahl und der alten Metabo wird der Honig behutsam aufgerührt. 12,5 Kilo in jedem Eimer. Aufgerührt, bis der helle oder der mittelhelle Honig wieder cremig ist und „wie Pudding“, wie Pluta sagt, vom Rührstab tropft, Genau die richtige Mischung zwischen zäh und flüssig.

Jetzt kommt er in den Abfülltopf aus Edelstahl, darf sich der Honig am weißen Quetsch-Hahn stauen. Ohne jedes Geräusch quillt das flüssige Gold aus dem Maul des Hahns ins Honig-Glas. Immer gut 500 Gramm. Den frisch mit einem Imker-Innendeckel versehenen Deckel drauf geschraubt und ab in den Karton. Drei Honig-Sorten gibt es in diesem Jahr – zwei gerührte mit unterschiedlicher Farbe, hell und mittel eben, und einen „fast schwarzen klaren Waldhonig“, wie der Hobby-Imker sagt.

Allerdings weniger als im vergangenen Jahr. Weil kein Jahr wie das andere ist.